Verlegung von 3 Stolpersteinen - Teichstraße 10
nach Recherche von Ira Zezulak-Hölzer (Stadtarchiv Meinerzhagen)
Hilde Stern, verh. Gross |
Wohnhaus Teichstraße 10 (linke Haushälfte ist Nr. 10) |
Wir denken an Hilde Stern, verheiratete Gross
- Geboren 1912 in Meinerzhagen
- Sie ist drei Jahre alt, als ihr Vater Hermann Stern 1916 stirbt
- Ausbildung zur Verkäuferin und dazu Aufenthalte in Plettenberg und Haiger
- Ende 1937, inzwischen verheiratet, lebte sie in Köln
- Flucht aus Köln nach Kolumbien im Februar 1938
- So überlebte sie den Holocaust
- Nach dem Ende des Krieges Rückkehr nach Deutschland
- Verschiedene Besuche ihrer Heimatstadt Meinerzhagen, zuletzt 1982 auf Einladung der Stadt Meinerzhagen. Zu dieser Zeit wohnte sie wieder in Köln.
- Ihren Lebensabend verbrachte sie in den USA
von links: Johanna Stern, Edith Stern, Hilde Stern |
Wohnhaus Teichstraße 10 (Blick auf Eingang Teichstraße 8)
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Wir denken an Johanna Stern,
geborene Frankenberg
- Geboren 1887 in Menden
- Eheschließung in Menden mit Hermann Stern aus Meinerzhagen
- Geburt der Töchter Hilde 1912 und Edith 1915 in Meinerzhagen
- Tod des Ehemannes Hermann Stern 1916 im Alter von nur 42 Jahren. Hermann Stern ruht auf dem neuen Jüdischen Friedhof in Meinerzhagen
- Ehrenmitglied des Männergesangvereins „Germania“ Meinerzhagen, dem ihr Mann als aktiver Sänger und Vorstandsmitglied angehört hatte
- Zur Ernährung der Familie betrieb Johanna Stern einen Manufakturwarenhandel
- Zuletzt Mieterin im Haus Teichstraße 10 bei Familie Becker
- 1936 aus dem dörflichen Meinerzhagen in die anonymere Stadt Koblenz verzogen in der Hoffnung, sich dem Verfolgungsdruck zu entziehen
- Deportation am 22.03.1942 mit insgesamt 1.000 Menschen von Koblenz ins Getto von Izbica bei Lublin im damaligen deutschen General-gouvernement. Im Umfeld befanden sich die Vernichtungslager Majdanek, Sobibor und Belzec
- Ermordung durch das eigene Vaterland
Edith Stern
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Besucher 1982: Margot Fischbach, Walter Rosenthal, Ilse Rosenthal, Ellen Fischbach, Edith Stern, Hilde Stern, Victoria Treistmann, Hella Treistmann, Ludwig Stern |
Wir denken an Edith Stern,
verheiratete Goldberg
- Geboren 1915 in Meinerzhagen
- Sie ist sieben Monate alt, als ihr Vater Hermann Stern stirbt
- Ausbildung als Verkäuferin im Modegeschäft Gebrüder Alsberg in Lüdenscheid ab 1929
- Verkäuferin im Kaufhaus Blumenthal in Wiesbaden ab 1932
- Arisierung dieses Kaufhauses und Entlassung von Edith Stern 1936
- Anschließend Hausangestellte bei dem Weinhändler Schloss in Mainz
- Eheschließung im November 1937 mit dem Textilkaufmann Abraham Goldberg in Mainz, der zu diesem Zeitpunkt staatenlos war
- Durch die Heirat wurde auch Edith Goldberg staatenlos
- Flucht im Dezember 1938 über Frankreich und Afrika als Illegale nach Brasilien
- So überlebten die Eheleute Goldberg den Holocaust
- Einbürgerung in Brasilien und wohnhaft in Rio de Janeiro
- Geburt der Tochter Janette Goldberg in Brasilien
- Mehrfache Besuche ihrer Heimatstadt Meinerzhagen, zuletzt 1982 auf Einladung der Stadt Meinerzhagen
- Tod des Ehemannes im März 1992 in Rio de Janeiro