Verlegung von 5 Stolpersteinen - Kirchstraße 22
nach Recherche von Ira Zezulak-Hölzer (Stadtarchiv Meinerzhagen)
David Borenstein, Erna Borenstein, Goldine Rosenthal, Johanne Rosenthal, Rudi Becker |
Gabriel Becker mit Familie (Sohn von Rudi Becker)
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Wir denken an David Borenstein
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Geboren 1888 in Kazimiersk im Bezirk Lublin im in dieser Zeit von Russland annektierten Teil Polens
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1921 Einreise nach Deutschland und Zuzug nach Meinerzhagen
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Hier als selbständiger Anstreicher tätig
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Eheschließung mit Erna Becker, geborene Rosenthal, in Meinerzhagen 1922
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Erwerb des Hauses Kirchstraße 22/24
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Ab April 1933 Boykott jüdischer Geschäfte in Meinerzhagen
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Verkauf des Hauses Kirchstraße 22/24
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Flucht nach Argentinien im Mai 1938
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So überlebte er den Holocaust
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David Borenstein verstarb im März 1951 und ruht auf dem Jüdischen Friedhof in Buenos Aires
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Geboren 1894 in Meinerzhagen
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Beruf Köchin
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Eheschließung mit Adolf Becker 1913 in Meinerzhagen
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Geburt des Sohnes Rudi Becker 1914
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Scheidung der Ehe mit Adolf Becker 1921
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Eheschließung mit David Borenstein 1922
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Ihre mit im Haus Kirchstraße 22/24 lebende Mutter Goldine Rosenthal, geborene Stein, verstirbt 1932
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Flucht nach Argentinien 1938, wohin schon 1936 ihr Sohn Rudi Becker geflohen war
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So überlebte sie den Holocaust
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Erna Borenstein verstarb 1971 und ruht auf dem Jüdischen Friedhof in Buenos Aires
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Geboren 1914 in Meinerzhagen
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Besuch der Volksschule und der Selekta (Vorläufer der Realschule) bis 1928 in Meinerzhagen
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Anstreicherlehre in Soest von 1928 bis 1931
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Anstreichergeselle im Geschäft seines Stiefvaters David Borenstein bis 1933
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Aufgrund des Boykotts jüdischer Geschäfte und dadurch fehlender Aufträge Aufgabe dieser Tätigkeit
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Hilfsarbeiter in einer Meinerzhagener Fabrik bis zu seiner Entlassung 1935, danach arbeitslos
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Flucht nach Argentinien im März 1936
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So überlebte er den Holocaust
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Eheschließung mit Friedel Bamberger aus Gambach im März 1945
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Geburt des Sohnes Rudolfo Gabriel Becker im Dezember 1947
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Rudi Becker verstarb im Mai 1978 und ruht auf dem Jüdischen Friedhof in Buenos Aires
Wir denken an Johanne Rosenthal
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Geboren 1884 in Meinerzhagen
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Johanne war von Geburt an taubstumm
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Aufenthalt und Schulausbildung in der Provinzialtaubstummen-Anstalt Soest bis 1898
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Lehre als Damenschneiderin in Meinerzhagen bis 1901
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Wohnhaft im Haus Kirchstraße 22/24 bei ihrer Mutter Goldine Rosenthal, verstorben 1932, nach deren Tod bei ihrem Schwager und ihrer Schwester, David und Erna Borenstein
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Durch deren Flucht im Mai 1938 nach Argentinien hatte Johanne dort keine Bleibe mehr
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Unterbringung im Israelitischen Altersheim in Unna ab Juni 1938
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Deportation zusammen mit insgesamt 61 Altersheimbewohnern am 28.07.1942 nach Dortmund und von dort am 29.07.1942 mit insgesamt 968 Menschen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg ins Getto Theresienstadt
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Von Theresienstadt am 23.01.1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert
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Johanne Rosenthal wurde in Auschwitz vom eigenen Vaterland ermordet
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Geboren 1882 in Gedern, Kreis Schotten, Hessen
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Eheschließung mit Max (Meyer) Stern in Gedern 1919
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Eheliche Wohnung in Meinerzhagen, Hauptstraße 26
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Tod des Ehemannes im September 1932
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Danach Wohnungen in der Derschlager Straße und in der Kirchstraße 22/24
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Tragen des gelben Judensternes in der Öffentlichkeit und gleichzeitige Gettoisierung in Werlsiepen bei Meinerzhagen im September 1941
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Deportation am 28.04.1942 über Dortmund ins Getto Zamosc. In der Nähe befanden sich die Vernichtungslager Sobibor und Belzec
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Brutale Ermordung durch das eigene Vaterland.
Wohnhaus Kirchstraße 22 |